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Kraxeliger Wanderhappen zum Piratenausguck Penya des Migdia auf Mallorca

Die Kanone hier oben auf der Penya des Migdia schaute aufs Meer hinaus – die Ziege neben ihr auch. Auf diesem letzten Berglein (354m) vor dem großen Blau stand ich gegen Mittag und blickte ebenfalls zufrieden aufs Wasser. Was war es doch schön hier oben und auf den letzten Höhenmetern wurde es sogar etwas kraxeliger, also perfekt für mich. Die Tour von der Ermita de la Victoria bis hier oben ist nicht lang, aber ausgesetzt und knackig – ein perfekter Wanderhappen also.

Auf dem Gipfel der Penya des Migdia (penya roja), 354m über NN

Die Ermita de la Victoria thornt über dem Parkplatz am Beginn unserer kleinen Runde heute. Wir gehen denselben Weg hin wie zurück, also eigentlich eine Routenführung, die ich persönlich jetzt nicht so spannend finde. Doch der Weg versprach abwechslungsreich, ausgesetzt und ein wenig kraxelig zu werden. Dann kann ich mich auch überreden lassen, solch eine Wanderung zu machen.

Warum « Wanderhappen » ?
Für mich beginnt der Begriff ‚Wanderung‘ eigentlich erst so ab 10km, da ich aber beizeiten kurze Kinderbeine dabei habe, die noch nicht so lange Strecken laufen können, beschränken sich manche meiner Erlebnisse nun auch auf unter 10km. Dabei gibt es aber am Ende jedes Beitrags einen Link zu einer längeren Wanderung, damit alle hier auf ihre Kosten kommen können.

Hier im Nordosten der Insel gibt es viele alte Befestigungsanlagen. Sie sind noch nicht ‚uralt‘, die Verteidigung dieser Insel geht aber natürlich Jahrhunderte zurück, sodass wir hier auf alten Pfaden wandeln konnten. Und obwohl sich wohl in manchen Monaten Touristenmassen hier entlangschieben, sind die Wege schmal und verwunschen. Gerade jetzt im Frühling wächst und blüht hier natürlich alles, was das Wandererlebnis nochmal schöner macht.

Ausgesetzt. Gut festhalten^^
tolle Tiefblicke mit Kraxeleinlage

Wir sind am Vormittag losgelaufen und wandern beständig im Schatten der Bergflanke. Der Wind zerrt beständig an uns, ich wünsche mir die Sonne herbei. Die Ziegen, die wir überall abseits der Wege sehen, stört der Wind sowas von gar nicht. Sie freuen sich über jedes frischgrüne Zipfelchen, um es direkt zu vertilgen. Mit einem atemberaubenden Blick auf die Bucht von Polenca folgen wir dem Pfad Richtung Nordosten.

Durch den Felsturm und ab auf den Gipfel des Penya des Migdia

Wir näherten uns langsam der Felsspitze, die wir umrunden mussten, um dann gen Gipfel aufzusteigen. Rechts von mir ging die Felswand empor, ich entdeckte an manchen Stellen Haken für Kletterer. Und dann tauchte dieser irrwitzige Turm vor uns auf: Ein an die Felswand gebauter, zum Teil in den Stein gehauener Turm. Schmale, ausgetretene Felsstufen führten uns einmal rein und ums Eck.Wasser hatte sich vom letzten Regen auf dem Boden gesammelt, hier musste man schon aufpassen, wie man seine nächsten Schritte machte. Schnell war ich aus dem Türmchen wieder raus, eine seilversicherte Stelle folgte als nächstes – ich freute mich drauf, auf dem Rückweg wieder hier entlang gehen zu dürfen.

Felsturm aus der einen Richtung
Felsturm aus der anderen Richtung

Kurz nach dem Turm erreichten wir den ersten Aussichtsplatz. An einem alten Bunker konnten wir im Windschatten sitzen und endlich die Sonne genießen. Der Blick aufs Meer war einmalig und mein Herz tanzte vor Frühlingsfreude. Unsere Räubertochter wollte hier gern bleiben, Pause machen und was essen. Liebenswerterweise wollte unsere mitwandernde Freundin hier auch etwas die Füße hochlegen, sodass ihr Mann, Nico und ich die letzten Höhenmeter meistern konnten. Und die hab ich echt geliebt. Es ging recht steil hinauf, öfter musste ich auch meine Hände zur Hilfe nehmen – Träumchen!

Die Ziegen kauten lässig und schauten uns gelangweilt zu. Für meinen Geschmack war der Weg zum Gipfel viel zu kurz. Schon bald standen wir oben, bestaunten die alte Kanone und genossen die großartige Rundumsicht. Ich hätte noch stundenlang weiterkraxeln können – es wird Zeit, dass ich mal wieder einen Klettersteig unter die Pfoten bekomme.

guckstu?!
Blick auf die Bucht von Pollença

Und na ja, der Rest ist schnell erzählt: Der Rückweg ist derselbe. Er machte ebenso viel Spaß wie der Hinweg. Mittlerweile kamen uns echt einige Leute entgegen. Für mallorquinische Toruis waren wir wohl doch noch zeitig unterwegs gewesen, die meisten kamen erst am späten Mittag hierher. Bei den niedlichen 4,6km ist das aber auch völlig okay, denke ich.

Wer eine lange Tour von 12,6km und 658Hm machen möchte, kann einfach noch den Talaia d’Alcudia mitnehmen und dort einige Höhenmeter und Tiefblicke sammeln: Rundwanderung auf der Halbinsel Alcudia – mit Penya des Migdia

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