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Felderpanorama, Wolfsschlucht und Trasshöhlen

Wanderung auf dem Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig in der Vulkaneifel

Ganz in der Nähe von Andernach zog es mich zu einem wunderschönen Wanderweg, der so abwechslungsreich ist, wie die Vulkaneifel nur sein kann. Entspannt zu gehende Waldwege zeigen sich auf den 12,5km immer wieder von ihrer schönsten Seite mit hügeligen Aussichten und weitläufige Feldwege erlauben, sich in die Wolken über mir zu träumen. Dazu noch ein paar Felswände, die sich als Wolfsschlucht mit kleinem Wasserfall auftun, und die Trasshöhlen – verfestigte Vulkanasche, in die Höhlen gebuddelt wurden, die ich auf dieser Wanderung erkunden konnte.

Waldiger Aufstieg und felderweite Aussicht

Die Anfahrt aus dem Ruhrgebiet war nicht ganz kurz, verlief aber zum Glück staufrei und da ich mal wieder Tine dabei hatte, konnten wir ratschen, was das Zeug hielt, sodass die Zeit wie im Flug verging und wir schon bald den Parkplatz am Viadukt des Vulkanexpresses (am Gasthaus Jägerheim) fanden. Wir starteten unsere Wanderung erstmal den Wald hinauf und freuten uns, dass trotz des guten Wetters nicht so viel los war. Irgendwann realisierten wir, dass uns eigentlich immer nur Wanderer entgegenkamen – und zogen pfiffig die Schlussfolgerung, dass wohl wir entgegen der vorgesehenen Laufrichtung liefen.

Ich halte es bei Rundwanderwegen aber gern so, dass ich mir die Highlights ans Ende der Tour lege, um mich immer aufs Beste freuen zu können und nicht nur zu latschen. Und so hatten wir auch mehr die Wege für uns, sehr angenehm.

Wir schlängelten uns durch den schönen alten Eichenwald, mit Aussichten ins schöne Brohlbachtal und an einer Stelle sogar bis zur Drachenburg im Siebengebirge. An diesem warmen Spätsommertag machten wir irgendwo an einem Feldrand unsere Jause und schauten einem Traktor bei seiner meditativen Arbeit zu. Die Mäuschen, die immer wieder an unseren Füßen vorbeihuschten, zählten wir irgendwann nicht mehr und versuchten uns in der Bestimmung der Greifvögel über uns. Die Wolken waren an diesem Tag ein Traum. Bauschig und weiß hoben sie sich satt von den Feldern ab. Wir versuchten, ein paar Birnen zu pflücken und Äpfel zu orten – aber ich glaube, wir waren nicht die ersten hier. Trotz Räuberleiter bestand die Ausbeute nur aus zwei Birnen.

Vorbei am blubbernden Mineralbrunnen in die kühle Wolfsschlucht

Wir liefen ein wenig auf Straße und Forstweg, vorbei an der Pöntermühle und wanderten bald entlang des Pönterbachs. Hier war ein Highlight definitiv der Mineralbrunnen – es blubberte die ganze Zeit, die Kohlensäure stieg aus dem Erdinneren hoch, wo sie sich im heißen Lava löst und durch die Erdschichten hoch kommt. Eine irre Vorstellung,’direkt‘ auf Lava unterwegs zu sein. Der Laacher See direkt in der Nähe, war einmal ein aktiver Vulkan, der eben mit seinem Ausbruch überall Asche verteilte, der sich verfestigte zum so genannten ‚Trass‘.

Besonders beeindruckend konnten wir diese meterhohe Ascheschicht bestaunen, als wir kurz über die Landstraße huschten, uns zwischen den Leitplanken den Weg suchten und dann auf Treppen hinabstiegen in die Wolfsschlucht. Hier ragte vor uns eine wunderschöne helle Wand auf – alles Trass. Alles alte Asche. Wahnsinn! Den eher dürftigen Wasserfall nahmen wir am Rande wahr – viel beeindruckender fanden wir hier die Trasswände, die um uns aufragten. An einer Stelle macht der Wassenacher Bach einige Windungen, sodass sich das Wasser hier über die Jahrhunderte richtig in die alte Vulkanasche hat knabbern können. Ein traumhafter Anblick aus jeder Perspektive – wie gewaltig Wasser einfach sein kann!

Da wir so begeistert waren von der Schlucht, nahmen wir auch nicht den Weg an der Tönissteiner Ruine vorbei, sondern folgten auch an dieser Stelle einfach den Treppen wieder hinab. Die Schlucht spuckte uns dann am Altenheim und Bierkeller wieder raus, hier könnte man gut einkehren, wenn man wollte. Doch wir waren nun voller Vorfreude auf die Trasshöhlen.

Entdeckungstour in den Trasshöhlen

Erstaunt stellten wir fest, dass die Trasshöhlen sich nur wenige Meter neben der Straße befanden und wir auf der Hinfahrt bereits vorbeigefahren sind. Tja, Natur ist schon cool, so leicht sind die Höhlen nämlich nicht einzusehen und ich freute mich mal wieder, dass wir dieses Wunder der Natur entdecken durften. Entstanden sind die Trasshöhlen durch den Abbau von Trass, um ihn für den Hausbau zu verwenden, er eignet sich wohl super als Mörtel und klebt gut bei Verbindung mit Wasser – gut, dass es trocken war an dem Tag unserer Wanderung, unsere Schuhe danken es uns. Trass fühlt sich ein wenig an wie fester Sand, ich konnte ihn leicht mit dem Fingernagel abkratzen und doch hielt er diese riesengroßen Höhlen zusammen. Zunächst liefen wir durch eine hallenartige Höhle, dann folgten noch einige kleinere, die miteinander verbunden ein spannendes Höhlensystem ergeben. Wir merkten richtig, wie auch die anderen Wanderer hier einfach ihre helle Freude hatten. Für diesen letzten Wegabschnitt nahmen wir uns nochmal extra Zeit, bevor wir dann wieder am Parkplatz rauskamen und die 12,5km vollgemacht hatten.

Mein Fazit zum Höhlen- und Schluchtensteig in der Vulkaneifel

Eine wirklich abwechslungsreiche Wanderung mit leichten Wegen und schönen Aussichten. Die Kombination aus Schluchten und Höhlen ist wirklich spannend und wenn man sich dann noch etwas für die Geologie der Region interessiert, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wenn ich etwas aussetzen wollte, würde ich mir einen noch höheren Pfadanteil wünschen, finde aber die verschiedenen Wegbeschaffenheiten insgesamt sehr gelungen. >Direkt zum GPX-Track

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