Wenn das Leben einfach nicht instagramable ist

Über meinen Winter mit Influenza-Bingo, OP und Corona

Es fing mit einem harmlosen Schnupfen an, das war im September. Und oh my dearest, ich konnte und wollte damals nicht glauben, dass es wirklich ein Winter voller Schnodder und Husten werden würde. Ich mein, auf mein Immunsystem ist immer Verlass gewesen. Ich renn draußen rum, komme auch mal aus der Puste und scheue keine direkte Sonne – eigentlich doch die besten Voraussetzungen, um gut durch die dunkle und kalte Jahreszeit zu kommen.

Und dann sowas. Ich poste ungern sowas auf Instagram und so – wenn ich krank bin, hab ich einfach keinen Bock. Da will ich keine Rotnasen-Selfies, keine Positivtest-Bilder im Feed, da will ich meine Ruhe und gepflegt schlechte Laune haben. Und da der Winter mit einem letzten Covid-Wink irgendwann endlich sein Ende fand, finde ich auch wieder Worte für Zeilen auf meinem geliebten Blog, die diesmal nur um mich gehen – my two cents.

Sie warnten uns – der erste Winter würde hart

Klaro, wir wurden gewarnt, dass der erste Kita-Winter unserer Räubertochter auch für uns hart würde. Aber ich konnte ja nicht hoffen, dass er schlimm würde, daher hoffte ich aufs Beste und betonte immer mein verlässliches Immunsystem. Und dann war ich Monat für Monat erstaunt, dass ich wirklich nicht richtig gesund wurde. Da wird man doch bekloppt!

Lasst mich einmal kurz nachdenken, wie es anfing: Normaler Schnupfen, normaler Husten. Alles klar. Dann folgte bald das erste Mal Reizhusten. Wir sind diesen Winter dicke Freunde geworden, der Reizhusten und ich. Ganz reizend. Schlechte Wortwitze sind hier und heute zu ertragen, schließlich schreibe ich über meinen gesundheitlich ätzendsten Winter aller Zeiten.

Sobald der Körper sich halb erholt hatte, kam ein absolut ekelhaft dicker Schnupfen dazu, der sein grande finale in einer Nasennebenhöhlenentzündung fand. Wow, ab da gab’s Antibiotikum. Wie schmerzhaft das sein kann. Und wer hat hier noch Probleme damit, diese gigantischen Tabletten herunterzuwürgen? Träumchen, sag ich nur…

Ein bisschen Husten, ein wenig Erholung, eine eigentlich geplante OP verschoben, weil ich nicht richtig genesen wollte. Der November zog sich. Kurz vor Weihnachten folgte dann der nächste Streich – Wie wäre es mit Quarantäne über die Feiertage wegen Hand-Fuß-Mund? Wundervoll, was man so als Eltern mitnimmt. „Kommt bei Erwachsenen nur sehr selten vor, dass sie sich anstecken“. Soso, hier waren dann mal zwei ganz seltene Exemplare. Dem sehr ruhigen Weihnachtsfest folgten holprige Tage, um die besinnliche Zeit wieder aufzuholen.

Kurz nach Silvester folgte dann nochmal der mich nachts raustreibende Reizhusten. Erholung im Schlaf? Nope. Dann ein Lichtblick: Die Kleine war wieder fit, ich auf dem Weg der Besserung. Und schwupps, auf einmal war dann ne Coronawelle in der Kita. Also alle wieder zu Hause und in Quarantäne. Sicher ist sicher. Hallelujah.

Unter allen Bemühungen konnte ich mein Immunsystem danach so pimpen und psychisch beeinflussen, dass es für ca 4 Wochen stabil lief. Juhu, ich konnte meine ersehnte OP planen und durchführen.

Meiner Schilddrüse war nicht mehr zu helfen, sie hat mich vor allem motorisch eingeschränkt und war schon länger unter Beobachtung, ich dachte jeden Tag nur an dieses Organ und dass es mich beeinträchtigte. Also, raus damit! Es lief alles nach Plan, der Kaffee war grottig, aber die Aussicht herrlich. Mein Chirurg ist ein begabter Organist – ich fühlte mich in guten Händen und wurde nicht enttäuscht.

Und dann ging’s ab nach Hause zum Erholen. Mit dem Wirbelwind, also halbwegs erholen. Und was soll ich sagen? Zwei Wochen nach der OP fing ich mir wieder den Reizhusten ein. Halloooo, echt jetzt? Immerhin wusste ich dann, dass die Wunde nicht weh tut beim Hustenanfall und der Kopf dran bleibt. Immer fucking positiv sehen!

Und das ist dann auch schon das nächste Stichwort: Keine Ahnung, wie wir es uns eingefangen haben, aber dann waren wir auf einmal Corona-positiv. Trotz Dreifachimpfung und vorsichtigem Umgang. Eiderdaus, es kotzt mich an, auch wenn es ‚nur‘ ein milder Verlauf ist. Hömma, et reicht getz ma! Ich bin fertig mit dem Winter. Verständlich, woll?

Danach ging’s nämlich im Eilschritt auf die Baustelle. Ja, richtig gelesen. Wir brauchen ein neues Basislager mit Garten und Hängematte. Es würde ja auch sonst langweilig.

Hab ich erwähnt, dass ich müde bin? Aber hey, schlafen werde ich dann in der Hängematte. Klar soweit?!

4 Kommentare zu “Wenn das Leben einfach nicht instagramable ist

  1. Ach Mädel,
    auch ohne Schilddrüse ist ein normales Dasein möglich. Die hormonelle, medikamentöse Einstellung dauert etwas und dann is gut…
    Wir fahren am WE nach Sexten und wollen mal sehen ob die Hütten ringsrum noch stehen.
    Euch jetzt im Sommer ne schöne Wanderzeit bis Herbst der Lauterbach wieder alles runterfährt…

    1. Mensch Jörg, hab mich sehr über Deinen Kommentar gefreut. Ja, die Einstellung geht, würde ich sagen und ich gewöhne mich an ien morgendliche Routine. Habt auch ihr einen schönen Sommer – und dann schauen wir, was der Herbst bringt!

      Lieben Gruß
      Corinna

  2. Oje, ich wünsche gute Besserung, das klingt ja alles sehr anstrengend.
    Dass Du aber von der riesigen positiven Neuigkeit nur in einem allervorletzten kurzen Nebensatz berichtest, finde ich ja mega gemein uns gegenüber! Erzähl mal!
    Als toitoi für baldige Genesung und viel Elan auf der Baustelle.
    LG /inka

    1. Hey Inka,
      jahahaha, stimmt, das ist eigentlich sehr positiv! Haste recht! Wir bleiben hier in der Gegend, aber machen es uns nun richtig schön. Wir verkleinern uns von den Quadratmetern, dafür kriegen wir nen großen Garten dazu. Juhu. Dieses Jahr müssen wir also ordentlich reinhauen und ab nächstem Jahr wird’s dann wieder etwas entspannter, hoffe ich. Auch wenn es so schön heißt – mit Eigentum hat man immer irgendwo eine Baustelle^^ Immerhin sind wir fit und ich hoffe, dass aus der Kita von der Räubertochter erst wieder was im Herbst kommt und dass wir dann total gestählt sind^^

      Grüßle! :D

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