Ich tauche meine Füße ins knöcheltiefe Bachwasser. Brrrr… aber der erste Moment vergeht schnell, dann genieße ich es einfach nur.Ich habe den perfekten Geocache für heiße Tage gefunden. Der spannende und liebevoll gemacht Multi führt uns durch ein Bachbett und platziert die einzelnen Stationen immer so, dass sie gut zu finden, aber nicht zu einfach sind. Genau richtig, denn so bleibt uns Zeit, auch einfach das Leben zu chillen und uns ein wenig wie in Nimmerland zu fühlen.
Durch düstere Tunnel und über struppiges Buschwerk
Ich trage meine Outdoorsandalen und eine Hose zum Hochkrempeln. Wurde ich zunächst im Wald etwas schief von meinen Mitcachern angeschaut, waren sie nun neidisch auf meine bewässerten und gut gekühlten Füße. Die fast 40 Grad Lufttemperatur überm grünen Blätterdach waren mir daher schnurzpips.
Der Cache führte uns immer weiter den Bach entlang, durch Unterführungen mit vielen Spinnweben und über umgestürzte Bäume, die den Weg zu einem echten Abenteuer machten.
Ich weiß gar nicht, wie viele Meter wir zurückgelegt haben, man ist doch erstaunlich langsam. Aber ich weiß, dass ich den größten Spaß seit Langem hatte. Ich kam mir vor wie eine Entdeckerin, wie Bear Grills nur mit lackierten Nägeln. Ich meine, wann bin ich das letzte Mal einem Bach folgend gewatet? Manches macht man viel zu selten, wenn man erwachsen wird.
In meinen Haaren blieben immer mehr „Walderinnerungen“ hängen. Blätter, kleine Äste, bestimmt auch das ein oder andere Insekt. Zwischen meinen Zehen wimmelten kleine Larven umher, ich stieß mir an mindestens drei Steinen die Zehen und fand es toll. Ein kleiner Kratzer am Arm vervollständigte danach das Bild eines hochzufriedenen Outdoormädchens. Wir trafen niemanden auf unserer Tour, hörten über uns manchmal den Motorenlärm der Autobahn, unter der wir im Tunnel dann durchschlichen. Ich kam mir vor wie in einer Parallelwelt und wollte, dass der Geocache nie endete. Wir waren zu viert unterwegs, später fanden wir fünf Zecken. Alle an Caro. Sonst hatte niemand eine. Gut, dass der Geocache doch irgendwann endete, sonst wäre sie wohl die Zeckenfängerin von Hattingen geworden.
Bitte achtet auf den Naturschutz
Ich war natürlich bei meiner Recherche zuvor skeptisch, denn meist führen solche reizvollen Bäche durch NSGs. Dieser lag aber wirklich nicht in einem und wir hielten uns streng an den Bachlauf. Ich bitte euch also auch darum, euch vorher zu informieren.
Der Rückweg führt uns über einen breiten Waldweg, unspektakulär und schnell zu gehen, sodass wir bald wieder am Ausgangspunkt ankamen.Und in gewisser Weise endete der Geocache für uns auch nie, denn das Final suchten wir vergebens. Wenn das mal kein Grund ist wiederzukommen und dem Bachlauf noch einmal zu folgen.
Bestimmt gibt es auch in eurer Nähe so einen ähnlichen Cache. Oder ihr legt selbst einen an, damit andere sich bei heißen Temperaturen daran erfreuen können. Beim ganzen Geocache war das wirkliche Abenteuer im Grunde der Bach. Da brauchte es keine schweren Rätsel, es brauchte lediglich ein paar umgestürzte Bäume, fußumspülendes Wasser und einige handvoll Spinnweben. Dazu eine Kopflampe und so manche kryptische Station. Das Abenteuer liegt näher als ich manchmal denke.
Es spielt eigentlich keine Rolle, welcher Cache das ist, denn die meisten wohnen ja überall, nur nicht hier. Wenn trotzdem jemand von euch für mich das Final finden möchte, folge bitte diesem Link.