Auf dem Winterwanderweg zum Sankenbachsee – wo nix ist, ist viel weiß

Ich wollte Tannen, die sich unter Schneelasten biegen, wollte schwer schnaufend auf ungespurten Waldwegen mich Schritt für Schritt vorwärts kämpfen – wollte einfach richtig Winter haben!  Für uns ging es daher heute zum Winterwandern nach Baiersbronn im Schwarzwald.

Baiersbronn – perfekter Ausgangspunkt für viele Winter-Touren

Es war total super, als wir am Bahnhof der Stadt ankamen – im alten Bahnhofsgebäude ist eine Wander-Info untergebracht, die auch sonntags artig offen hat. Also konnten wir die freundliche Dame dort einfach nach allen Einzelheiten des Weges ausfragen. Perfekter Start, würde ich sagen. Da komme ich sehr gern wieder! Hier kann man sich nämlich auch Schneeschuhe ausleihen und erhält sämtliche Informationen zu den Wanderwegen.

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Die haben Humor, die Baiersbronner

 

Ab ins Sankenbachtal – Schnee voraus!

Nach ein paar Minuten in noch bebautem Gebiet, kamen wir schnell in naturnahe Gefilde – es war so toll, einfach die Beine ihre Arbeit machen zu lassen und die Natur in vollen Zügen zu genießen!
Der erste Teil des Weges war noch gespurt, wir folgten dem Sankenbach immer weiter seinem Lauf hinauf und machten so unsere ersten Höhenmeter. Bald schon konnte man nur noch erahnen, dass hier gespurt war – seitdem ist viel Neuschnee nachgekommen. YAI! Jetzt wird’s richtig winterlich!

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Aufpassen bei schneelastigen Bäumen!

 

Ich pflege meine starke Abneigung gegen Forstwege sehr gerne, aber heute muss ich eine Ausnahme machen: bei diesen Schneemassen, die auf den Bäumen hängen und quasi nur darauf warten, sich durch einen leisen Windhauch in die Tiefe auf unschuldige Wanderer wie uns zu stürzen, war ich sehr froh, einen breiten Weg bewandern zu dürfen, der nicht immer direkt unter den Bäume entlangführte. Ich hätte nie gedacht, so etwas mal zu schreiben. Aber hier geht mir meine eigene Sicherheit vor.

Nach den tragischen Lawinenunglücken im Hochschwarzwald an diesem Wochenende war ich besonders vorsichtig unterwegs. Mit Schnee ist nicht zu spaßen – und man soll bitte wirklich auf den ausgeschilderten Wegen bleiben! Also stapfte ich heute sehr gerne über die breiten Forstwege!

Snow-happy
Snow happy!!!

 

Halbzeit: Sankenbacher Wasserfall?

Ich habe mich als Halbzeitpause schon sehr auf den Wasserfall gefreut, der in den Sankenbachsee fließt -bei Outdooractive gab es zu dieser Tour ein phänomenales Foto. Immerhin schießt das Wasser dort 40m in die Tiefe!
Als wir am Sankenbachsee ankamen, sahen wir leider das rote Flatterband, das uns den Weg zum Wasserfall versperrte. Wegen Eis und Schnee war diese Route gesperrt… So ein Mist!
Ihr merkt schon, ich kann es total gut leiden, wenn Dinge nicht so laufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber was soll man machen… die Schneelage war eindeutig ernst zu nehmen und wie zum Zeichen kam direkt hinter der Absperrung eine Ladung Schnee von einem der Bäume heruntergerauscht. Heute also keine Wasserfälle.

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Ja klar, ich war bedrückt. Aber da ging mir meine eigene Sicherheit doch vor. Es mag vielleicht nur ein kurzer Weg noch bis zum Wasserfall gewesen sein, aber manchmal braucht es nur eine Sekunde, um Dir ne Tonne Schnee in den Nacken zu hauen.

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Also beschlossen wir, uns gemütlich auf den Rückweg entlang des Sankenbachs zu machen. Wieder schön auf Forstwegen – und ganz ehrlich: hier gab es genügend umgeknickte Bäume, sodass ich nicht lange betrübt war. Es war in diesem Winterwonderland doch einfach überall schön! Wir umrundeten noch einmal den See, um ihn auch aus jedem Blickwinkel gesehen (und fotografiert) zu haben, machten eine kurze Verschnaufpause und nahmen dann – anders als in der Wegbeschreibung – den gemütlichen Weg hinab ins Tal.

Es schneite immer und immer weiter und die tief verschneiten Tannen schluckten fast alle Geräusche. Entspannung pur, hier geht’s mir gut!


4 Kommentare zu “Auf dem Winterwanderweg zum Sankenbachsee – wo nix ist, ist viel weiß

    1. Hey Elke,
      das ist ja frech! Das weiß ich dann fürs nächste Mal :) Aber dieses Mal war es wegen des Schnees schon die sicherere Entscheidung – leider ^^

      Danke für Deinen Link – so sieht der See also aus, wenn kein Nebel da ist :D

      Liebe Grüße,
      Corinna

  1. Immerhin 3 kmh. Ganz schön flott für die Schneetiefe. Ich bin den Seensteig mal im März gegangen und bin auch ab 800m auf Schnee getroffen, der mich dann leider zum Abbruch gezwungen hatte, da ich keine Ausrüstung dafür dabei hatte (jaja, tolle Planung :) Der Sankenbachfall war auch gesperrt, aber ich bin trotzdem hoch, da es nur etwas eisig war und nicht solche Schneemassen wie bei dir. Lohnt sich, aber es geht doch noch einige Meter hoch, die ich bei Glätte nicht so gern wieder hinabgestiegen wäre.
    Den Seensteig selbst kann ich dir nicht unbedingt empfehlen, wenn du keine Forstwege magst, wenn du Seen und Aussicht magst, schon. Es finden sich auch gute Möglichkeiten, um ein Zelt aufzustellen, sowie einige Hütten,
    (Hier gibt es einige Zeilen von mir zum Seensteig http://www.koerb.de/?p=835)

    1. Hey Chris,

      danke auch für Deine Einschätzung des Ortes! Also ist es gut, dass wir nicht weitergegangen sind. Aber ich komme wieder, das steht sowas von fest :)
      Wir hätten auch besser Schneeschuhe dabei gehabt. Aber es war auch so einfach traumhaft schön!

      Liebe Grüße,
      Corinna

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