Im April waren Nico, Franka von mit-dem-rad.de und ich am schönen Edersee in Hessen, um ein paar Tage auszuspannen und die Gegend zu erkunden. Das Klima war ein ausgewachsenes Aprilwetter, aber wir waren gut ausgerüstet und freuten uns sehr auf ein paar Wanderungen (in meinem Gepäck war die Outdoor Research Women’s Helium Jacket II).
Wenn ich jetzt Stimmen vernehme, die mir sagen: Edersee? Wo ist das denn und warum sollte man dort hin? – Dem werde ich nun beschreiben, dass es sehr lohnenswert ist, sich dort einmal von seiner Outdoornase hinleiten zu lassen.
Direkt vor unserer Ferienwohnungshaustür liegt dort in Hessen der Kellerwald am Edersee – er wird mit seinen vielen Nadelbäumen seinem Namen gerecht, an vielen Stellen ist er recht undurchdringlich, duster und auch ein wenig magisch. In diesem Wald wird immer noch regelmäßig mit lautem „Halali“ zur Jagd gerufen, Spuren von Wildschweinrotten erkennt der kundige Wanderer und wenn ein Schweinchen erst kürzlich an einem Ort war, so riecht es noch nach Maggi! Ein Wald also, in dem man sich nicht wundert, wenn man irgendwo ein Hexenhäuschen erspähen sollte.
Viele Wanderwege führen hier durch, auch der Kellerwaldsteig, der 2004 mit dem Qualitätssiegel des Deutschen Wanderverbands versehen wurde. Viele Kilometer führen über Forst- und einfache Waldwege, selten trifft man andere Wanderer – wenn man nur Wildschweinchen und Vögelchen als (unsichtbare) Begleitung wünscht, ist man hier genau richtig (den ein oder anderen Geocache zu heben, ist hier auch gut möglich).
Der Edersee im April |
Ein ganz kurzer, aber sehr süßer Weg ist der Goldgräberstieg, der in Affoldernstartet und mit seinen 1,6km wirklich nur einen Ausflug darstellt – Hobbygoldsucher suchen aber heute noch am Edersee ihr Glück.
Wer mehr auf Strecke steht, der kann sich an den 234km langen Ederhöhenwegwagen, der von der Quelle der Eder bis zu ihrer Mündung führt und eben auch am Edersee vorbei. Hier ist der Weg je nach Abschnitt sehr unterschiedlich. Wir sind davon nur ein kleines Stück über Waldwege gelaufen.
Am allerschönsten von den Wegen fanden wir aber den Urwaldsteig um den Edersee herum. Auch hier kennen wir nur einzelne Etappen, aber sind bis jetzt von allen begeistert. Der Steig trägt den „Urwald“ in sich, weil in diesen Waldstücken keine Forstwirtschaft mehr betrieben werden darf – der Wald also seinen Urzustand zurückerlangen kann. Allein, um Wanderern die Nutzung der schmalen Waldwege zu ermöglichen, werden hier und da ein paar Bäume, die auf die Wege gefallen sind, abgesägt. Einer der schönsten Aussichtspunkte Nordhessens liegt auch auf dem Pfad des Urwaldsteigs, die „Schöne Aussicht“. Hier hat man einen wunderbaren Blick auf eine Windung des Edersees – im Sommer muss die Aussicht hier ein Traum sein, bei unserem Aprilwetter war sie auch schon ziemlich eindrucksvoll, aber es war vor allem sehr windig!
Baumriesen am Urwaldsteig |
Es macht richtig Spaß dem Urwaldsteig zu folgen, weil der Pfad an den meisten Stellen nur etwa einen Meter breit ist – neben einem das Unterholz und viele Möglichkeiten Tiere zu beobachten; wenn man genügend Geduld im Gepäck hat. Im Sommer möchte ich auf jeden Fall noch einmal zum Urwaldsteig zurückkehren – wenn die Bäume grün sind und der Wind etwas lauer.
Pferdchen am Kellersteig, Franka freut es |
In der Nähe vom Naturschutzgebiet „Paradies“ |
Nico, ich und Franka an der „Schönen Aussicht“ |
uriger Wald am Urwaldsteig |
Der Urwaldsteig im Frühherbst |
Ja, der Urwaldsteig ist echt klasse. Uns fehlen zwar noch ein paar Etappen aber die haben wir uns auch noch fest vorgenommen. Danke für den schönen Bericht!
Jörg
Der Urwaldsteig scheint sehr beliebt zu sein. Schön, dass auch Du ihn kennst, Jörg! Wir laufen den auch noch mal etwas länger :)