8 Königinnen in Tirol
Ich muss bei dem Joch immer an die Königin von Saba denken. Und einer Königin gleich stapften wir auch nach einem leckeren Frühstück anmutig den Berg hinauf. Schweißgebadet und immer noch müde erreichten wir bei schönstem Sonnenschein das Hochtal vor dem Sabachjoch.
Aus der Ferne und mit den satten gelben Blümchen im Vordergrund war die Schneidspitze ein anziehender Gipfel – wir wollten doch gern noch einen Gipfelblick, wo es doch gestern auf der Großen Schlicke so wunderbar neblig war. Der Plan war, den Gipfel über das Sabachjoch anzugehen – laut Wanderkarte sollte das (gut) möglich sein.
Guten Morgen, meine Damen :) |
Ein Thron muss her für uns und immer diese netten Papparazzi |
Dem Himmel entgegen – noch 10 Minuten
Nach einer kurzen Erfrischung und einem kleinen zweiten Frühstück machten wir acht uns weiter auf, den Berg zu erklimmen. Langsam wurde es Mittag, die Sonne stand immer höher, es wurde immer heißer – wen wundert es, dass ich einen Sonnenbrand bekommen habe…
Über einen gut erkennbaren Pfad schlängelten wir uns beständig dem Himmel entgegen. Wir hatten sogar das Glück, eine Herde Gemsen zu sehen, die nur einmal kurz innehielt, um dumm zu gucken, und sich dann weiter ihren Weg durch das unwegsame Gelände suchte. Neidisch schauten wir ihnen nach, tranken einen Schluck und schwebten anmutig weiter.
Mittagspause mit Tiefblick |
Jause mit Luft unter den Füßen am Sabachjoch (1860m)
Bald darauf erreichten wir das Sabachjoch auf 1860m und stiegen ohne Pause den recht steilen Hang hinauf, um zum Gipfel des Schneid zu gelangen. Nach der ersten Biegung entschieden wir uns dann recht spontan, den Gipfel doch nicht mitzunehmen – es war nämlich kein ausgesetzter Steig mehr, sondern ein Grashang an einer langen Wand mit viel Geröll. Tja, mit einem dicken Rucksack und der Sonne im Nacken wollten wir hier nicht weiter – warum also nicht in dieser luftigen Höhe die wohlverdiente Pause machen?! Die Aussicht war phantastisch – die Fotos quasi perspektivenlos. Ein absoluter Traumplatz!
Glücklich mit Blick auf die Lechtaler Berge |
Frühlingsenzian mit Gehrenspitze |
8 Ladies wandern zum Frauensee
Nach unserer ausgiebigen Pause und eher bedachteren Bewgungen aufgrund des jäh abfallenden Felsens, ging es wieder den Berg hinunter. Wir liefen über Wurzel und Stein, mit dem Frauensee als Etappenziel vor Augen. Dass zwischen uns und dem See aber noch ein weiterer Anstieg lag, war mir nicht so bewusst gewesen – und habe ich schon erwähnt, dass die Sonne mittlerweile ziemlich erbarmungslos auf uns hinunter schien und sich kein Lüftchen regte? Ganz manchmal freue sogar ich mich darüber, unterhalb der Baumgrenze zu wandern.
Und wenn sich dann sozusagen ‚on top‘ eine absolut traumhafte Wiese öffnet und sich das Gras einladend in einer sanften Brise bewegt, dann muss man einfach mal wieder eine Pause machen und dem Segelflieger beim lautlosen Tanz zuschauen.
Ein Anstieg in der Mittagshitze |
Fliiiiieger gucken und Pause machen |
Nach diesem bequemen Highlight schulterten wir wieder alle unsere ‚Schminktäschchen‘ und machten uns an den langen Abstieg. An der Schallerkapelle winkten wir noch huldvoll Schloss Neuschwanstein in der Ferne zu und verschwanden für diese Tour nun komplett unter Blättern und Nadeln. Leider führte der größte Teil des restlichen Weges über einen breiten und ‚bequemen‘ Forstweg, aber mit der Sicht auf den Frauensee und den netten Gesprächen mit den anderen Outdoorladies war dieser Umstand nicht ganz so arg.
Ich merkte, dass wir alle langsam wirklich müde wurden, weil wir uns immer öfter über Pizza, Massage und Co. unterhielten. Es ist immer wieder unglaublich, wie viel Japp man auf eine simple Margherita haben kann, wenn man auf Tour ist.
süße Träume… (Foto von soschyontour.de – merci!) |
Ausblick auf den Frauensee |
Wieder im Tal angekommen, wir hatten immerhin 20km in den Beinen und gut 1000Hm hoch gemacht, waren wir bald glücklich und zufrieden, aus den Wanderschuhen steigen zu können und unseren Fußblumenduft in die Natur abzugeben.
Und was ist mein Fazit? Jederzeit wieder! Und zwar sehr sehr gerne! Mit Outdoorladies auf Tour zu sein, ist Genuss und Spaß pur! Merci!
Zur ersten Tour an unserm Outdoorladies-Wochenende geht es hier >>
Berichte der anderen Ladies:
‚Bergsteigerlügen reloaded im Tannheimer Tal‘ bei KulturNatur
‚Outdoor Ladies goes Grosse Schlicke 2019m – Bloggers Meet‘ bei Klimbingkorns
‚8 Frauen und kein Todesfall‘ beim Fräulein Draußen
‚Outdoorladies just wanna have fun‘ bei soschy on tour
Bei manchen Sätzen glaube ich ja, dass ich auf einer anderen Tour gewesen bin ;-) Die Sonne und Wärme waren doch großartig! Dem Fazit stimme ich natürlich 1000% zu.
Aaah – klingt das so negativ? Das sollte es gar nicht – ich glaub, bei mir hätte ne kurze Hose Wunder bewirkt :D
Gerne wieder!!!!
Lustig und schön zu Lesen eure Ladiestour :-D
Und mit dem Schmicktäschchen hast du wohl nicht ganz unrecht. In meinem Rucksack verbirgt sich auch hier und da wichtige Accessoires ;).
Viel Spaß weiterhin bei euren Touren :)
Hey Conni,
wir hatten alle iwie zu viel mit ^^ Wie immer. Aber wie du schon sagst, bestimmt ist es dann und wann mal praktisch!
Liebe Grüße,
Corinna
Toller Bilder und Bericht! Selten sehe ich mich so oft ;-) Danke für’s tolle Wochenend und Zeit. We’ve got to do it again!
Natürlich müssen wir es wiederholen!!! It was sooooo funny and awesome! :D
Acht Königinnen, ein großartiger Start für deinen zweiten Bericht. Es freut mich sehr, dass wir alle so ein tolles Erlebnis miteinander hatten. Ich sag nur, Outdoor Ladies just wanna have fun ;).
Aber sowas von viel Fun!!! :)
Man muss uns so bezeichnen, wie unsere Stellung in der Outdoorbranche es nunmal fordert :D
Sehr unterhaltsamer Blog mit schönen Touren – herzliche Grüsse aus der Region Hall-Wattens in Tirol!
Hey Tiroler,
danke Dir! Deine Region klingt auch sehr vielversprechend :)
Lieben Gruß,
Corinna