Jetboil Flash PCS – meine Lovestory für Tütennudeln und Popcorn


Welche Ansprüche hat man an einen Outdoor-Kocher? Nicht zu schwer soll er sein, leicht zu bedienen, am besten kompakt und für’s Mädchenauge bitte auch noch schön. Seit langem war ich ein Fan der Jetboil-Kocher und nun darf ich mich auch stolze Besitzerin nennen. Mein Baby hat zu mir gefunden.
Meine Lovestory
Ich fange die Geschichte aber mal so an, dass ihr sie auch nachvollziehen könnt – warum denn unbedingt ein Jetboil-Kocher? Es gibt günstigere, es gibt leichtere. Aber der für mich wahnsinnige Vorteil ist die perfekte Kombination von Effizienz, Kompaktheit und Einfachheit in der Bedienung.
Das generelle Jetboil-System ist so wunderbar kompakt durchdacht: Standfuß, Kocher und Gaskartusche passen alle in den Kochtopf. Problemlos passt auch noch der „Pot support“ hinein, wenn man mal andere Töpfe auf den Kocher stellen möchte und auch noch ein Löffelchen etc. Ohne Kartusche und Schnickschnack wiegt das ganze System dann angenehme 463g. Ralf von via-ferrata hat auch noch einen super Tipp, um Kratzer im Topf durch die Kartusche zu vermeiden (sollte sie zu unterst drinnen sein): einfach um die Kartusche am unteren Rand Tape drum kleben und fertig ist die Anti-Kratz-Beschichtung. Oder aber man legt den Standfuß zu unterst rein.
Die Technik
Gleich vorweg: Ich liebe diese Piezozündung! Einfach drücken und er zündet selbst, sobald die Kartusche drunter aufgedreht ist. Ich gebe gerne zu, dass ich ein Schisser bin, was das Anzüden von Gas, Benzin etc angeht. Immer denke ich, dass es mir direkt um die Ohren fliegt. Daher ist diese Piezozündung genau das richtige. Dadurch minimiert sich objektiv nicht diese „Gefahr“, aber ich bin entspannter, weil ich nicht direkt mit der Zündung in Kontakt komme. Wie sich die Piezozündung nach langer Nutzung verhält, muss sich noch zeigen.
Aber fangen wir mal unten an: beim Flash wird ein Standfuß mitgeliefert, der in leuchtendem Orange auch nicht so leicht verloren geht. Klappt man ihn aus, hat man drei Beinchen, auf denen der Kocher sich stabil platzieren lässt.
Der eigentliche Brenner lässt sich super einfach auf eine Schraubkartusche (EN 417 Gewinde) aufschrauben. Soll diese in den Topf passen, bitte nur die kleinen nehmen (100g). Vom Kochtopf entfernt man dann unten am Fluxring den Blastikmantel. Dieser schützt beim Transport die Lamellen vom Fluxring und kann dank einer Maßeinheit in Cups auch als Messbecher gebraucht werden (max. 1 Cup = 250 ml).
Und was ist das für ein Ring? Der Fluxring ist im Grunde ein integrierter Windschutz, total gut, denn den vergesse ich so oft. Es spart einfach unglaublich viel Energie und auch Platz, weil man keine Aluplatte mit sich herumtragen muss.
Per Bajonettverschluss dreht man dann Topf und Brenner zusammen. Und auch Knopfdruck geht’s dann los.
Dank des Neoprenkondoms (auch Cosy genannt) verbrennt man sich nicht und man kann zwischen den Farben Tomatenrot, grün, Carbon wählen. Das Auge isst ja schließlich mit und ein praktischer Haltegriff ersetzt die sonst heißen Topfgriffe. Sollte mal etwas überkochen, dann kann man das Neopren gut abziehen und separat abwischen und trocknen lassen. Als Gimmick kann man beim Jetboil Flash die Wärme des Kochers ablesen, da ins Neopren eine Temperaturanzeige integriert ist, die immer gelber wird, je heißer der 1 Liter-Topf wird.
Der Deckel des Topfes ist flexibel, mit einer Gießöffnung und einer Strohhalmöffnung ausgestattet und erlaubt so der heißen Luft zu entweichen. Also bitte nicht einen Strohhalm reinstopfen, wenn Dampf rauskommt. Nein, Spaß beiseite, der Deckel hält gut auf dem Topf, bitte verbrennt euch nicht, wenn ihr ihn nach dem Kochen abnehmt.
Mein Fazit: Ein perfekter Kocher für den genügsamen Wanderer
Bei so einem kompakten System ist die Nutzung aber etwas eingeschränkt. Der Jetboil eignet sich wunderbar für Tütennudeln und Kaffee. Wasser erhitzen in nur wenigen Minuten (500ml in 2,5 Minuten) ist das, wofür er wirklich konstruiert worden ist. Aber entgegen vieler Skeptiker enden seine Fähigkeiten hier doch noch nicht ganz. Immerhin gibt es auf der Jetboil-Seite eine eigene Rezeptesammlung und jegliche Kesselrezepte in kleinen Mengen funktionieren auch. Und hey, großes Naturkino ohne Popcorn – geht gar nicht, oder? Also habe ich auch Popcorn im Jetboil zubereitet! Das Video dazu findet ihr unter dem Artikel.

Mit knapp 100 Euro ist der Jetboil kein Schnäppchen, aber meines Erachtens lohnt er sich allemal. Leider habe ich gelesen, dass der Fluxring der Titanium-Version einmal geschmolzen ist, was nicht passieren sollte (was aber an einer falschen Handhabe lag: man soll in der Titanium-Version auch keinen Schnee schmelzen). Ich habe so viel Komfort wie ein Kocher nur hergeben kann und die Liebe für’s Detail ist wirklich ausgeprägt (mich fasziniert immer noch die Strohhalmöffnung). Mit einem Fassungsvermögen von einem Liter lässt sich gut Wasser für zwei Tütengerichte aufsetzen und für den Kaffee morgens reicht es auch super. Wenn’s auf Tour schnell und einfach gehen soll, dann ist der Flash genau mein Ding.

Mit Kaffeeeinsatz wurde er auf dem Trekking Blog von Aender getestet.
Infos:

 

  • Preis: 99,95 €
  • Inkl. Windschutz
  • Gewicht: 463g
  • Inkl. Standfuß
  • Fassungsvermögen: 1 Liter
  • Inkl. Pot-Support
  • Schraubkartusche: 100g,
    EN 417 Gewinde
  • Material: hart anodisiertes Aluminium
  • Neoprenkondom: Farbe wählbar (Tomatenrot, Grün, Carbon)

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