Vielseitig, robust und komfortabel bei jeder Wind- und Wetterlage – Der Gregory Contour 50


von Outdoorgourmand

Mit dem Herbst kam mir ein Gast ins Haus: Der neue Gregory Contour 50 – Robust, passgenau, vielseitig und beinahe nicht zu spüren…

Innovative design, ergonomic and comfortable fit, and our obsession with quality, comfort and durability“ so definiert sich der Leitstern aus dem Hause des Rucksackspezialisten Gregory Mountain Products. Beim Gregory Contour 50 handelt es sich um einen Tourenrucksack, der besonders für den Ausflug am Wochenende und den Kurztrip an der Schwelle von Sommer und Herbst oder Frühling und Sommer geeignet ist.

Bevor ich aufliste, was mir positiv und negativ aufgefallen ist, muss ich erst einmal etwas Grundsätzliches loswerden: Es gibt den Gregory Contour auch noch in zwei anderen Größen (60 und 70 Liter Volumen), dies ist markenübergreifend jedoch nichts Besonderes. Interessanter – und da kommt die langjährige Erfahrung von Gregory zum Tragen – ist es da schon, dass unterschiedliche Ausführungen für unterschiedliche Rückenlängen existieren. Im Fall des Contour werden drei Varianten angeboten: S (Rückenlänge 40-45 cm und 50 l Volumen), M (Rückenlänge 45-50 cm und 52 l Volumen) und L (Rückenlänge 50-54 cm und 54 l Volumen); in meinem Fall also L. Dadurch verändert sich natürlich auch das Gewicht des Rucksacks minimal, mit 1720 g, 1790 g oder 1840 g bleibt er jedoch im grünen Bereich.
Pro:
Gregory Contour 50

 

·         Durch die unterschiedlichen Rückenlängen wird besonders den Menschen, die ansonsten oben oder unten aus der Norm von 180 cm ausbrechen, ein guter Sitz des Rucksacks gewährleistet. Dabei verschiebt sich der Contour egal ob bei Maximal- oder Normallast nur minimal am Rücken – Scheuerstellen haben so keine Chance.
·         Auffällig ist die Vielzahl der Fächer in unterschiedlichen Größen. Vom Helm bis zum Taschenmesser ist alles schnell griffbereit und kann gut verstaut werden.
·         Die beiden elastischen Seitenfächer sind großzügig bemessen, so dass auch 1,5l Trinkflaschen untergebracht und mit einem Riemen festgezurrt werden können.
·         Die Schultergurte und der Hüftgurt sind ebenfalls sehr lang. Selbst bei der dicken Winterjacke und vier Schichten Unterkleidung oder kräftigeren Menschen gibt es da keine Probleme.
·         Der Deckel hat eine Innen- und eine Außentasche. Beide haben eine angenehme Größe und die Außentasche ist mit einem wasserdichten Reißverschluss ausgestattet.
·         Eine echte Vorbildfunktion ist beim Hauptfach zu beobachten: Der Mechanismus funktioniert schnell und ohne zu Verhaken; außerdem ist die Öffnung richtig schön groß, so dass auch sperriges Equipment bzw. ein bis zum Bersten gefüllter Rucksack keine Umstände machen.
·         Das flexible Trinkblasenfach, das hinter dem Hauptfach so angebracht ist, dass man nicht jedes Mal den gesamten Inhalt ausräumen muss, eignet sich ansonsten auch ausgezeichnet für Reisedokumente etc.
·         Eine Regenhülle wird im separaten Bodenfach mitgeliefert.
·         Die stets sehr großzügig bemessenen Riemen und Gurte bieten im nur geringfügig gefüllten Zustand zwar einen etwas „schlabbrigen“ Anblick, doch ermöglichen sie es, jede Menge Ausrüstung, Jacken, Decken, Karabiner, etc. auch über das eigentlich Füllmaß hinaus am Rucksack zu befestigen – Grenzen setzt da dann nur noch die Konstitution und Kondition des Trägers
·         Am rechten Schulterriemen befindet sich die Schlauchführung für das Trinksystem. Die gesamte Konstruktion macht einen stabilen aber auch ausreichend flexiblen Eindruck (Aussagen über die Lebensdauer etc. können dort erst nach mehrfacher Verwendung gemacht werden).
·         Trotz der hohen Trageposition hat der Träger stets genug Kopffreiheit.
·         Rechts oberhalb des Hüftgurts, im Rückenpolster verborgen befindet sich eine kleine „Security Pocket“, in der Personalausweis, Visum, etc. sicher und getrennt vom Rest aufbewahrt werden können.
·         Das in drei separate Fächer aufgeteilte Frontfach des Rucksacks ist überraschend geräumig und erlaubt einen schnellen, unkomplizierten Zugang zu wichtigen Ausrüstungsgegenständen.
·         Die Rückenlüftung des Contour wird durch die Kombination von Mesh-Gewebe und Ventilationskanälen, die auch am Hüftgurt vorhanden sind, gewährleistet.

 


Gregory Contour 50
Tasche für Kleinigkeiten
Gregory Contour 50
viel Kopffreiheit

 

 

Kontra:
·         Der Rucksack hat im vollbeladenen Zustand eine deutliche Birnenform und so einen tieferen Schwerpunkt. Das ist beim klassischen Wandern überhaupt kein Problem, zeigt jedoch die begrenzte Eignung des Modells für sportliche Aktivitäten (Gleichgewicht).
·         Die Seitentaschen für die Trinkflaschen sind – wie bereits positiv erwähnt – sehr hoch, jedoch sind sie sogar so hoch geschnitten, dass der Träger selbst (ohne den Rucksack abzusetzen) kaum an seine eigenen Trinkflaschen gelangt; außerdem sind sie dadurch gerade im beladenen Zustand schwierig und mit sanfter Gewalt zu beladen.
Gregory Contour 50
robuster Brustgurt, aber nur für drei Höhen
·         Der breite Hüftgurt verfügt über zwei kleine praktische Taschen, die jedoch beide minimal zu klein sind, um ein Smartphone oder ein GPS-Gerät dort hinein zu packen.
·         Im Gegensatz zur exzellent angepassten Rückenlänge kann der Brustgurt leider nur in drei vorgegebene Positionen eingerastet werden (das ist im Normalfall kein Problem, fällt jedoch im Vergleich zu den stufenlosen Verfahren anderer Firmen schlicht auf). POSITIV fällt dabei jedoch auf, dass es sich nicht um eine Kunststoffkonstruktion wie bei anderen Firmen handelt.
·         Im vollbeladenen Zustand ist es fast nicht möglich, die seitliche „Security Pocket“ ohne Anwendung von Gewalt zu nutzen. Ein in sich stabilisiertes Tascheninlet könnte dieses Problem jedoch lösen.
·         Der Tragerahmen ist in sich starr, so dass er deutlich unflexibler als bei anderen Modellen ist.
Fazit:
Insgesamt ist der Gregory Contour 50 ein toller Rucksack für kleine bis mittlere Touren an der Schwelle der nass-kalten Jahreszeiten. Er hat eine angenehme Größe, erlaubt viele flexible Verwendungen und Konfigurationen und besticht durch seinen exzellenten Tragekomfort. Die gute Verarbeitung, das robuste Material und die pfiffigen Details (Öffnung des Hauptfachs, umgeschlagene Reißverschlüsse, etc.) zeigen die Expertise und Sorgfalt mit der Gregory dieses Modell entworfen hat. Preislich befindet sich der Contour im oberen Mittelfeld (UVP 259$, gerade Größe M reduziert für 179,95€), rechtfertigt diese Investition jedoch durch seine überdurchschnittliche Leistung!

Um den Beginn dieses Berichts noch einmal aufzugreifen. Was wirklich auffällt, ist, dass der Contour selbst bei Vollast (gesetzt den Fall, man hat alle Gurte optimal einstellt und die Last richtig verteilt) fast unbemerkt am Rücken anliegt. Das Gewicht wird optimal verteilt und die Gurte liegen, nicht zuletzt wegen der angepassten Rückenlänge, exzellent an. So muss ein Rucksack sein – da fallen kleinere Schönheitsmängel kaum ins Gewicht

Der Gregory Contour 60 wurde bei AirFreshing auf einer dreiwöchigen Nepaltour getetstet.
Der Gregory Savant 38 Tourenrucksack wurde von der outdoorseite getestet.

Gregory Contour 50
unbeschwertesTragegefühl

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