5 Fragen an Bruder Leichtfuß

Interview mit Timo, unserem „Bruder Leichtfuß“

Beim Stöbern im Netz bin ich vor einigen Monaten auf einen sehr spannenden Blog aufmerksam gemacht worden – vom Autor selbst, indem er sich auf outdoormaedchen.de mit einem Kommentar verewigte. 

Der Name allein „Bruder Leichtfuß“ hat mich schon neugierig gemacht und ich alte Landratte war von der Schiffswelt, die Timo seinen Lesern auf dem Blog eröffnet, sehr angetan und bin es bis heute.

Sein Markenzeichen – ein Bach-Rucksack mit Augen und Mund – begleitet ihn auf jeder Reise. Mich hat nun interessiert, wer hinter diesem Rucksack, diesen Abenteuern und dem Pseudonym steckt.
Outdoormächen:
Hey Timo. Die Idee einen Blog zu betreiben haben viele, aber warum ist gerade Dein Rucksack zum Maskottchen geworden? Das ist ja schon außergewöhnlich. Und sind es immer noch „die ersten“ Mund und Augen zum Kleben?
Timo:
Ich war schon immer gerne auch alleine unterwegs und dabei sind schon immer mehr Fotos von meinem Rucksack entstanden als von mir. Außerdem habe ich immer ein besonders inniges Verhältnis zu meinem Rucksack, ich habe ihn einfach gern und freue mich jedes Mal, wenn ich ihn wieder packen darf.
Es war also nur eine Frage der Zeit, wann er sein Gesicht verpasst bekam. Die Augen halten gut und sind noch immer die ersten, nur der Mund fällt immer mal wieder ab. Dafür habe ich immer eine Extra-Packung Pflaster im Deckelfach.
Outdoormädchen:
Und noch eine grundlegende Frage. „Bruder Leichtfuß“, so mönchisch bist Du aber nicht unterwegs, wie Dein Pseudonym vermuten lässt, oder?
Timo:
Nein, mit Mönchen und ihrer Enthaltsamkeit habe ich nicht so viel zu tun. Ich denke bei „Bruder Leichtfuß“ eher an eine Art Hallodri, der das Leben und seine Risiken nicht ganz so ernst nimmt und dadurch irgendwie immer auf seine Kosten kommt. Ich versuche einfach, so positiv wie möglich durch die Welt zu spazieren und dabei so viel wie mögliche von ihr zu sehen. Dabei passieren mir dann immer wieder tolle Dinge.

 

Outdoormädchen:

Du hast ja in den letzten Monaten eine ziemlich krasse Tour hinter Dir. Per Anhalter über den Atlantik. Bevor alles losging, hast Du davon geschrieben, dass Du bei Deiner Planung immer an Captain Cook und Claus Störtebeker denken musstest – hat sich dieses Gefühl bei Dir gefestigt? Ist Bruder Leichtfuß nun auch zum Eroberer der Weltenmeere avanciert?
Timo:
Bruder Leichtfuß fühlte sich ja schon immer sehr zur See hingezogen. Auf den Segelbooten auf dem Atlantik hat sich das nur noch bestätigt, ich fühlte mich da draußen auf dem Ozean immer wieder wie ein Entdecker. Und immer wieder dachte ich daran, dass wir auf diesem Boot vielleicht die allerersten Menschen sind, die genau an diesem Flecken unterwegs sind. deswegen wird Bruder Leichtfuß hoffentlich noch öfter ein Seesack sein. 
Outdoormädchen:
Während der Zeit auf dem Wasser hast Du Dich auch im Brotbacken geübt. Auf der „Libertalia“ hast Du Dich am Pfannenbrot versucht. Verrätst Du uns Dein Lieblings-Rezept?
Timo:
Zum Ende der Reise hin habe ich eigentlich immer ein Mischbrot aus dunklem und hellem Mehl gemacht, das kam an Bord am besten an. Also dunkles und helles Mehl zu gleichen Teilen mit Trockenhefe, Salz und Zucker (oder Honig) vermischen und langsam Wasser dazugeben. Dabei muss man auf jeden Fall aufpassen, nicht zu viel Wasser zu nehmen, der Teig darf nicht klebrig werden. Dann kommt der Fladen in eine eingefettete Pfanne, meistens habe ich ihn über Nacht abgedeckt ruhen lassen. Morgens kam dann der Herd auf eine mittelhohe Stufe. Das Brot muss dann ungefähr eine Viertelstunde abgedeckt backen und noch einmal 7-8 Minuten von der anderen Seite und ohne Deckel.
Meine Maße und Zeiten sind leider noch immer auf „Libertalia“-Kaffeetassen und den Methanolkocher an Bord geeicht. Irgendwann schaffe ich bestimmt, das zu Hause nach zu backen und dann gibt’s auch das genaue Rezept auf meiner Seite. 
Outdoormädchen:
Hand auf’s Herz. Gibt es etwas, das Du auf See wirklich vermisst hast? Festen Boden unter den Füßen, ein Steak, Liebe machen?
Timo:

Liebe machen.

 

Danke für Deine Fotos.
Mehr über Timo und seine Abenteuer gibt es auf seinem Blog zu lesen: http://www.bruderleichtfuss.com

7 Kommentare zu “5 Fragen an Bruder Leichtfuß

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