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Trailrunning durch’s Windrather Tal – Auf der Entdeckerschleife Biohöfe

Im Wald konnte ich den Frühling schon riechen: warm, vielduftig und aufregend modrig. Sehen konnte ich ihn allerdings nur selten, denn noch haben sich die meisten Knospen nicht getraut zu öffnen. Noch sind nur kleine frische Blätter an den Bäumen zu sehen, doch der Wald ist so aktiv wie nie. Manche Frühblüher reckten ihre farbenfrohen Blüten gen Sonne und schieben das braune Laub des vergangenen Herbstes langsam, aber steig zur Seite. Ich war unterwegs auf der Entdeckerschleife „Biohöfe im Windrather Tal“, die eine ausgewählte Rundwanderung neben dem Neanderlandsteig ist und als Waldlauf gut geeignet schien.

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Immer diesen Schildern hinterher
Scharbockskraut blüht früh im Wald

Wanderweg im Windrather Tal

Der Rundweg hat 11km und 300Hm in sich, was ich als tolle Herausforderung für meinen Trailrun empfand. An diesem Mittwoch hatte ich genug Zeit, um die Tour zu drehen und zu schauen, wie gut ich unterwegs war., wenn’s vom Tempo her schneller als wandern sein sollte.

Nun ja, sagen wir mal so – die 300Hm hatten es in sich, ich bin einiges im Speedhiking-Stil gegangen und hatte auch einige „Foto-Pausen“. Und ich war nach den ersten Anstiegen natürlich schon quietscherot im Gesicht. Mein untrügliches Markenzeichen.

Ich bin die Runde anders herum als vorgeschlagen gelaufen. Warum? Weil ich verpeilt war. Mehr kann man dazu nicht sagen. Aber tatsächlich sind alle Entdeckerschleifen des Neanderlandsteigs wunderbar in beide Richtungen ausgeschildert, sodass ich wenig Zeit aufs Wegesuchen aufbringen musste. Dadurch hatte ich aber bei meiner Richtungswahl die längsten Anstiege zu Beginn der Tour. Aber hey, die Aussicht oben auf den Hügeln ist herrlich und so weit – ich bin nah dran am Ruhrgebiet und sehe es aber nur selten. Weiter weg schaue ich auf größere Wohngebiete, aber direkt vor meinen Augen, ums Windrather Tal herum, ist ein idyllisches Kleinod.

Die Biohöfe und der Streckenverlauf

Auf der gesamten Strecke passierte ich drei Biohöfe, die allesamt verschiedene Angebote haben und sich mit noch weiteren Höfen seit den 1970er Jahren zu den Biohöfen Windrather Tal zusammengeschlossen haben, die voneinander profitieren. Hier ein kleiner Hofladen, dort ein süßes Bauernhofcafé und überall die bodenständige Entschleunigung der biodynamischen Landwirtschaft. Nicht zu vergessen, die kuscheligen Schafe und die träge tackernden Trecker, die sich auf den kommenden Frühling vorbereiten.

Und dann kam ich zu diesem morbiden Schild. Erna wird immer in unseren Herzen bleiben. Ich weiß, Landleben ist nix für Weicheier, aber das Foto dazu finde ich echt etwas skurril.

Ernas Bauernhof ist einer von vielen weiteren hier in der Gegend, die nicht zur Gemeinschaft der Biohöfe zählt, aber auch schon seit vielen Jahrzehnten die Landschaft prägt. Diese Gegend südlich des Ruhrgebiets wird landwirtschaftlich stark genutzt, sodass der Wegverlauf auch immer wieder einige Zeit auf asphaltierten Wegen und manchmal an Straßen entlang verläuft. Schade, gerade meine Trailliebe hat sich etwas mehr Trampelpfad-Charakter gewünscht, aber ich sehe ein, dass Bauernhöfe Zufahrten benötigen und ein thematischer Wanderweg ergo diese auch nutzt.

Windkraft für Biohöfe – passt!

Umso mehr konnte ich dann immerhin die Abschnitte genießen, in denen ich bemerkte, wie der Waldboden unter meinen Füßen federte. Fast flog ich die Hügel hinab.

An einer Bachquerung musste ich kurz suchen, denn der eigentliche Fahrweg war weggebrochen – schon länger, wie es schien. Die Trampfelpfade gingen links und rechts Richtung Ufer und da ich gern trockenen Fußes auf die andere Seite kommen wollte, brauchte ich etwas, bis ich den Ersatz-Übergang fand: Mega gut, dass der Baum mitten im Bach seine Wurzeln so addrett hat wachsen lassen. Eine kleine Planke dazu und schon war ich auf der anderen Seite.

die hübsche Windrather Kapelle
Pfad hinab, die Kapelle hinter mir

Ein weiteres Highlight ist auch die Windrather Kapelle, die mit ihrem schwargeschiefertem Turm prägend ist für diese Ecke. Auf der gut gemähten Wiese wuchsen bereits erste Gänseblümchen – der Frühling war nicht mehr weit.

Ich genoss diese 11km sehr, denn es fühlte sich gut an, so lange laufend unterwegs zu sein. Nachdem ich die ersten 5,5km brauchte, um meine Atmung in den Griff zu kriegen, brauchte ich die letzten 5,5km dafür, meine Beine konzentriert bewegen zu lassen. Herrlich.

letzter Anstieg
Leider ist auch einiges an Asphalt auf der Runde dabei
Schau mir in die Augen, Kleines!

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