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Glitzerkalte Eis-Wanderung in der Elfringhauser Schweiz

„Ist da wenigstens Rum drin?“, mit einem dicken Grinsen im Gesicht spazierte ein Mann mit Hund an uns vorüber, während wir den heiß-dampfenden Tee tranken und die in der Sonne glitzernden Bäume beobachteten. Was für eine Eiswelt, was für eine wundervolle frostige Tour hier in der Elfringhauser Schweiz, rund um den höchsten Berg der Gegend – dem Winterberg mit 314m. Und reminder an mich selbst: Rum muss mit.

Natur schockgefrostet

Na gut, an der Höhe lag es natürlich nicht, dass solch eine eiskalte Winterwelt uns an diesem Tag empfing. Es hatte zuerst Eisregen gegeben und danach hat‘s hier endlich richtig geschneit. Und dadurch wurde diese Wunderwelt aus eisüberzogenen Ästen, Knospen, Blättern und Gräsern gezaubert; so etwas hab ich hier noch nie gesehen. Die Rundwanderung um den Winterberg war gemütliche 8km lang mit ca. 400Hm, rechnet man das Rumgerutsche wegen der Glätte mit ein, bin ich sicherlich auf 10km gekommen.

Wir starten an einer einsamen Landstraße in der Oberen Elfringhauser Schweiz und gehen den Weg auf Empfehlung entgegen des Uhrzeigersinns. Dadurch wandert man immer in die sanften Täler hinein, sieht sie vor sich aufgehen und fotografiert immer Richtung Sonne – zumindest, wenn man wie wir nachmittags unterwegs ist. Ich empfehle daher auch die Tour entgegen des Uhrzeigersinns zu laufen, aber besser noch vormittags.

Um den Winterberg – die höchste Erhebung der Elfringhauser Schweiz

Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus, laufe immer wieder mit Blick nach oben in die Baumkronen gerichtet und verstoße so gegen die Bergregel Nummer 1: Entweder laufen oder gucken. Das gilt auch im Flachland wie hier.
Wir passieren zunächst einige landwirtschaftliche Flächen, um dann in die schneeverzauberten Wälder abzutauchen. Ich könnte von jedem einzelnen Blatt ein Foto mitbringen, ich finde es so unfassbar schön. Diese Rundtour lebt von ihrem ständigen Auf und Ab – wie eigentlich fast jede Route im Hattinger Hügelland. Und so folgen wir unserem Weg von Tal zu Tal und freuen uns über die sanften Schneepanoramen. Das Spiel von Licht und Schatten begleitet uns die gesamte Wanderung.

Vor der Tour fragte ich mich, warum keine der Routen, die ich gefunden hatte, über den Winterberg mit seinen 314m geht – ist doch schade, einen ‚Gipfel‘ auszulassen. Na ja, wenn dort ein Sendemast drauf steht und gleich daneben noch ein Windrad beantwortet sich die Frage ziemlich schnell von alleine. Daher folgten wir dem schmalen Trampelpfad zwischen den Hecken hindurch und umrundeten mit tollen Ausblicken den Berg.

Schattig wird‘s in der Eiswelt

Unsere Wanderung und der Tag neigen sich dem Ende zu, langsam werden die Schatten länger und die Eis noch zapfiger. Wir wandern eine der letzten Anstiege hinauf und finden dort oben das schönste Lichtspektakel dieses Tages. Die vereisten Bäume leuchten in der sinkenden Sonne wie geschliffene Diamanten, die weiche Schneedecke fängt die langen Schatten sanft auf. Wie liebe ich diese Atmosphäre!


Wir umrunden noch einen Talkessel, gefolgt vom Gejohle der schlittenfahrenden Kinder, die wir heute an jedem Hang gesehen haben. So muss Winter. Mit müden Beinen wandern wir zwischen den dunklen Bäumen hinauf und kommen bald auf die Straße, an die unser Auto wartet. Wir passieren einen Bunker und sind schon am Ausgangspunkt angelangt. Uns kommt noch ein Wanderer entgegen, den wir heute schon einmal getroffen haben – er ist die Runde wohl anders herum gelaufen und grüßt gemütlich mit einer Tasse heißen Tees in der Hand. Und ich denke mir, dass diese Runde bestimmt auch zu anderen Jahreszeiten noch sehr wandernswert ist. Ich freu mich drauf.

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