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Leichte Panoramawanderung in der Zentralschweiz – auf den Chli Aubrig mit etwas Schnee

In der Schweiz bin ich leider nicht oft, und dieses Mal war es mein erster Trip in die Zentralschweiz für ein verlängertes Wochenende im November. Einfach mal Berge sehen, etwas ‚Höhenluft‘ schnuppern. Die Wanderung hoch auf den Chli Aubrig ist zu jeder Jahreszeit eine schöne Tour, nicht allzu lang oder anstrengend. Weiter unten findet ihr weitere Tourenalternativen und Hinweise.



Der Chli Aubrig ist ein einfacher Wanderberg und für unser kleines Trüppchen genau richtig. Nico und ich hatten diesmal Verstärkung in Form eines befreundeten Paares mit ihrem kleinen Räuber, der sich gemütlich in seiner Kraxe den Berg hinaufschaukeln ließ.
Wir wählten also unsere Tour so aus, dass wir jederzeit Pause machen konnten, damit der Zwerg sich die Beine vertreten konnte.

Mit 1642m ist der Chli Aubrig kein Hüne, aber mit einem exzellenten Panorama in die Big Player der Schweizer Bergwelt. So viel sei schonmal gesagt, am Gipfelkreuz standen wir im Nebel. Das Panoramaschild verhöhnte uns still und leise. Die Tour war trotzdem absolut gelungen und einfach perfekt, um wieder ins Wander-Gleichgewicht zu kommen.

Der Chli Aubrig als Tagesziel vor Augen

Wir starten unsere Tour in Euthal, hömma, bis so ein Zwerg gut verpackt in der Kraxe sitzt, bin ich bei den paar Grad bereits fast erfroren. Dann geht es aber bald los und wir können uns warm laufen. Der Weg zieht sich hinein ins Tal, immer das Ziel vor Augen, wenn der Nebel es zulässt.
Bald lassen wir die letzten Häuser des Dorfes hinter uns, folgen weiter dem Bach und passieren die letzten Wohnhäuser.

Als das Tal endet, steigen wir in Serpentinen den Wald hinauf. Unser Papa mit Kraxe fängt an zu schnaufen. Das erstes Ziel ist die Wildegg Alpe. Sie ist zwar nur in den Sommermonaten bewirtschaftet, eine heiße Suppe gibt es daher leider nun nicht, aber wir haben ja zum Glück unseren eigenen Proviant dabei samt warmem Tee.

Blick zurück zum Sihlsee
Teil-Winter in der Zentralschweiz

Stetig geht es für uns bergan und nur ab und zu sehen wir durch den Wald den Winter, der uns weiter oben erwartet. Er kam wohl nur aus östlicher Richtung, die Bäume tragen ihr weißes Kleid zuerst nur einseitig. Die Natur ist schon faszinierend!

Und dann läuft vor unserer Nase sogar noch eine Gemse entlang. Hömma, direkt auf einer großen Wiese mit dem ersten Schnee im Hintergrund. Ekelhaft idyllisch, oder?! Leider war ich nicht schnell genug mit der Kamera, um ein wirklich schönes Foto hinzukriegen.

Und genau ab dort wird der Schnee auch unser ständiger Begleiter. Wow. So sieht der Winter aus, ich erinnere mich. Wir schrauben uns immer weiter den Berg hinauf und ich höre das Knirschen des gefrorenen Bodens deutlich. Durch den Regen der letzten Tage ist der Boden entweder gefroren oder echt matschig. Eine vermalledeite Kombination. Das Profil meiner Bergstiefel ist schnell matschvoll.
In der Ferne sehe ich ein paar Hütten, die sich gemütlich an den Berg schmiegen, bereit zum Winterschlaf. Ich komme mir, wie so oft in den Alpen im Winter, wie im Märchenland vor. Die zarte Zuckerschicht verzaubert einfach alles.

Halbzeit-Pause an der Wildegg Alm

Wir erreichen über einen langen Wiesenrücken die Wildegg Alm. Nebelschwaden und verschlossene Fensterläden lassen hier alles etwas heimlich wirken. Unser Kraxenboy wurde langsam unruhig in seinem Thron und so fassten wir einen kurzen Plan.
Nico und ich würden die letzten 200Hm noch eben hochrennen, während die kleine Familie eine lange Pause und sich dann langsam an den Abstieg macht. Gesagt, getan. Rucksäcke umverteilt und los.

Die Wildegg Alm, unser Etappenziel im Nebel

Vor uns läuft ein Pärchen, der Nebel verschluckte sie schon nach wenigen Metern. Meine Gipfelmotivation kommt heute nicht aus der Hoffnung, dass ich ein Panorama haben würde – dies wagte ich nicht zu formulieren. Aber ich wollte so oder so auf den Gipfel, den Berg einmal vom Fuß bis ganz oben gelaufen sein.

Irgendwie Winter im Aufstieg

Der Weg ist zum Glück sehr breit und ungefährlich, sodass es auch bei dieser Witterung kein Problem ist. Mit dem Nebel, der hier herrscht, ist es am Boden wohl auch wieder wärmer. Das Knacken des gefrorenen Bodens wird zu einem schnoddrigen Schmatzen. Nach wenigen Schritten ist das Profil meiner Bergstiefel mal wieder voll mit Matsch. Jetzt heißt es vorsichtig sein, langlegen will ich mich nicht.
Und so schmotzen wir uns den Berg hinauf, ein wenig Schnee hängt noch in einzelnen Gräsern am Hang, der Weg ist ausgetrampelt und gut zu erkennen…

Immer noch umgibt uns dichter Nebel, das wird wohl nichts mit dem Megapanorama.

Und so war es dann auch, das Gipfelkreuz kommt in Sicht, es gab noch ein paar kurze steilmatschige Passagen auf rutschiger Wiese, dann Teepause. Immerhin können wir ja das Gipfelkreuz sehen. Nico und ich studieren eingehend die Panoramatafel, unterhalten uns mit einem anderen Paar über die schöne Aussicht und machen dann schnell, dass wir wieder absteigen.

Yeah, Gipfelkreuz
Aussicht – heute nur auf der Panoramatafel

Wir laufen den gleichen Weg hinab, den wir bereits aufgestiegen sind. Das Auto steht ja in Euthal und wartet brav auf uns. Manchmal sehen wir zwischen den Wolken hinab bis ins Tal. Ein wunderschöner Bergrücken ist das, den wir entlangwanderten. Bei gutem Wetter kann man bis ins Tal, über den Sihlsee hinweg und in die Großen der Berner Alpen schauen.

Im Nachhinein habe ich mir dann die Aussicht vom Chli Aubrig im Internet angeschaut. Auch wunderschön. Den Nebel einmal erlebt zu haben, ist aber auch ein wunderbar entspannendes Erlebnis.

Abstieg vom Chli Aubrig
Belohnung nach der Tour <3 Meringue <3

Infos zur Tour, Varianten & Panoramabilder

Die GPS-Daten zur Tour gibt’s als Schneeschuhwanderung hier.

Wer die Tour noch etwas verlängern möchte auf den Groß Aubrig findet hier eine Tourenidee.

Für aktuelle Wetterverhältnisse kann man sich hier die Webcam übern Sihlsee informieren.

Für alle Winterwanderer, bitte informiert euch z.B. hier über die aktuelle Lawinenlage in der Region.

Fotos von der Tour mit Aussicht gibt’s im wanderforum.ch

Anfahrt mit dem Auto oder den Öffis

Mit dem Auto, so wie Google Maps anzeigt, parken vor der Schule in Euthal.

Oder Mit dem Zug bis Zürich (internationale Verbindungen), dann mit dem Zug bis Einsiedeln, umsteigen in den Bus bis Euthal Schulhaus (Verbindung via www.ssb.ch finden) – ab Zürich, 1.10 Std Anfahrt, Ticket ab 12.20 CHF

2 Kommentare zu “Leichte Panoramawanderung in der Zentralschweiz – auf den Chli Aubrig mit etwas Schnee

    1. Hey Apollonia,
      ja, in der Schweiz bin ich auch viel zu selten. Daher wollte ich unbedingt diese Tour noch verbloggen. Und hab extra noch den Link zu den Fotos mit dem schönen Panorama eingebaut^^

      Und ja, die Stimmung war toll dort oben!

      Liebe Grüße
      Corinna

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