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Berry me up – treue Bergstiefel für Schnee und Alpintouren von LOWA

Diese Schuhe sind krass in der Verarbeitung und im Material. Im Grunde lenken sie Dich, Du musst nur laufen, sie halten Dich, Du musst nur klettern. Dabei bin ich kein Pro, was Bergstiefel angeht, mache keine riskanten steilfelsigen Touren. Ich möchte doch nur warme Füße und das auch im Winter mit gutem Grip, dass es auch für Klettersteige taugt, die vielleicht noch Schneefelderquerungen beinhalten. Dass der Mountain Expert GTX EVO Ws von LOWA da genau richtig meines Weges kam und sich nicht nur in hochalpinen Geländen wohlfühlt, habe ich ausgiebig testen können.

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Bei viel Schnee tippitoppi
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Perfekt auch für Schneeschuhwanderungen

Ich bin so ein richtiges Mädchen. Meine Ausrüstung muss lila sein, ich darf keinen Hunger kriegen und ich hasse es, wenn mir kalt wird. Vor allem an den Füßen. Im Winter sowieso und im Winter im Schnee schon lange, bevor ich überhaupt draußen bin. Meine Füße spüren die kalten Tage bereits im Sommer kommen. Jede Tour verliert dadurch für mich dramatisch-theatralisch an Reiz, wenn ich kalte oder sogar nasse Füße habe. Kennt jeder, oder? Zumindest so in der ein oder anderen Ausprägung. Fakt ist, meine Schuhe für Schneewanderungen bis zu den Knien und kräftezehrenden Schneeschuhtouren sowie ausgiebigen Schneeballschlachten und frühlingshafte Kraxelpartien mit Altschnee müssen die Schuhe aushalten, ohne dass mir meine zarten Zehen zögerlich zerschleißen.

Braucht es denn hochalpine Bergstiefel für Wintertouren? Ist der Mountain Expert GTX EVO nicht etwas überkandidelt?

Da sag ich mal: nö, er ist gar nicht too much und ich bin heilfroh, dass ich diesen Allround-Bergstiefel habe testen dürfen. Ich bin vorher wirklich davon ausgegangen, dass ein dicker Bergschuh in etwa gleich einem dicken Bergschuh ist. Sommers trägt man halt nur ein Paar Socken, winters dann zwei. Ich habe in den letzten Monaten eine Menge über den Komfort von hochalpinen Allround-Bergstiefeln gelernt.

Das Fasziniernde an den Mountain Experts ist, dass sie mich trotz ihrer ‚Starrigkeit‘ sicher und dadurch leichtfüßig gehen lassen. Mit gut 1,5kg pro Paar sind es schon echte Bomber, die sich auf schnöden Forstwegen wirklich langweilen. Je steiler das Gelände, je schneereicher das Gelände, desto besser merkt man, wofür sie gemacht wurden.

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Wintertour in den Kitzbüheler Alpen, Foto: Nadine Ormo, www.kulturnatur.de

Am meisten trage ich die Bergstiefel bei Schneeschuhtouren. Durch ihr Primaloft-Innenfutter mit Gore-Tex und schönem Velourleder als Obermaterial, mit ihrer ledernen Innensohle und dem raffinierten Schnürsystem und der breiten Gummischutzlippe werden meine Füße warm gehalten und lassen sich so schnüren, dass sie nicht scheuern. Klar sind die Füße per se warm, wenn man sich bewegt. Aber im Laufe eines Schneeschuhtages werden einfach die ersten Zehen kalt, irgendwann ignoriere ich es und abends wundere ich mich über die Eisklötze, in die meine Beine münden. Mit LOWAs Mountain Experts ist es anders geworden. Ich spüre hin und wieder einen kühleren Zeh, dann bewege ich meine Zehen so lange, bis alle wieder warm sind – so wie man es halt immer macht. Aber es funktioniert mit diesen Schuhen! Ich kann so viel im Schnee spuren oder mich Hänge herunterkullern, ohne dass meine Füße ungemütlich kalt oder nass werden. Ich mein, von welchen Schuhen kann man das schon sagen? Der Mountain Expert ist als eierlegende Wollmilchsau konzipiert worden und für den alpinen Bereich stimme ich dem voll zu.

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Guter Halt am Fels
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Uuuui, da waren sie noch gaaaaaaanz unbenutzt – so aaartige Stiefel!
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Wenn man mit den Schuhen einmal steht, steht man

Als ich im Frühjahr den Klettersteig Che Guevara am Gardasee gegangen bin, konnte man unten am Berg nur vermuten, dass es oben noch Schnee haben würde, dass die Nordseite, unsere Abstiegsseite, noch fest in der Hand des Winters sein würde. Also brauchte ich einen Bergstiefel, der sowohl klettern als auch Schnee kann. Tadaaaaa, ihr merkt schon, ich bin begeistert.
Und so kam es, dass mein beerenfarbener Mountain Expert mit auf meinen ersten C-Klettersteig kam. Dank der wirklich festen ‚Sohlen-Nase‘, ganz vorn am Schuh, die so genannte climbing zone, mit der man präzise auch auf kleinen Felskanten stehen kann, kämpfte ich mich Meter für Meter den Steig hoch, über Altschneefelder und rutschige Felsplatten. Ich war sehr beruhigt, dass meine Schuhwahl auf dieses Paar gefallen ist.

Auf die Schnürung möchte ich auch kurz eingehen. Im Gegensatz zu den meisten normalen Wanderstiefeln ist dieses Schnürsystem zweiteilig. Man kann also erst den Fuß angenehm festzurren und dann den Schnürsenkel in zwei Ösen quasi einrasten lassen, um dann in aller Ruhe die obere Schnürung vorzunehmen. Dieses wohlbekannte hin und her Gezurren, damit auch wirklich der Fuß fest im Schuh bleibt, ist beim Mountain Expert hinfällig. Das macht das Justieren der Schnürsenkel sehr angenehm und viel feiner – logisch, dass meine Füße dadurch kaum Scheuerstellen haben.

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Farblich perfekt abgestimmt – läuft bei mir

Für die krassen Alpinisten unter euch – sie sind auch voll steigeisengeeignet. Ich durfte einmal die flippige Julia von peakture.de kennenlernen und sie war mit den Mountain Experts bereits auf dem Großglockner. Die beerenfarbenen Bergstiefel haben ihr sehr gute Dienste geleistet, wie sie mir stolz erzählte. (Zur Tour samt Fotos geht’s hier)

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Abendstimmung nach einem Tag im Schnee
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Gute Verklebung des Geröllschutzes mit dem Velourleder des Schuhs

Gibt es auch Touren, für die die Mountain Experts weniger geeignet sind?

Na klar, die gibt es definitiv. Je ebener das Gelände wird, desto mehr spüre ich dann doch die 1,5kg an meinen Füßen. Die Sohle ist natürlich sehr starr, damit man sich nicht durch spitze Felsen und durch strauchelige Schritte verletzt. Als ich die Stiefel einmal bei einer Wintertour am Drachenfelsen (Mittelgebirge bei Bonn) trug, waren sie perfekt für den Schnee, aber für den ‚Zustieg‘ etwas zu hart zu laufen.

Ich habe daher immer, wenn ich dieses Paar als meine Crack-Stiefel dabei habe, noch sehr leichte Trailschuhe dabei. Die kann ich dann auf Hin- und Rückreise tragen und meine beerigen Lover im und am Rucksack verschnüren. Für etwa 300 EUR sind die Schuhe in dieser wirklich guten Verarbeitung ihr Geld wert. Zumal, wie von LOWA gewohnt, können diese Stiefel auch neu besohlt werden (wie sieht so eine Neubesohlung aus? Meine ‚kleineren‘ Bergstiefel haben das Ritual der Schuhpflege bei LOWA als Wellness-Anwendung bereits getestet).

Zur Pflege meiner Mountain Experts säubere ich sie nach jeder Tour mit einer Bürste und ein wenig Wasser. Lasse sie gut trocknen und sprühe sie dann mit Imprägnierspray ein, damit das Velourleder auch weiterhin ‚gegen die Fellrichtung‘ gestreichelt werden kann und ein wenig wild aussieht.

Fazit – im Winter immer!

Ich glaube, ihr braucht kein umfassendes Fazit, selbst wenn ihr den Artikel nur überflogen habt. Ich bin voll des Lobes und weiß meine Füße bei jedem kalten Wetter warm. Vom Klettersteig im Frühjahr, über Schneeschuhtouren bei Oberstdorf und in den Kitzbühelern, meine Mountain Experts waren schon gut unterwegs und ich freue mich schon auf ihre nächste Tour.

Alle Fakten auf einen Blick

+ Wärmekomfort im Winter
+ Farbe (beere)
+ durchdachtes Schnürsystem (zweiteilig)
+ Sohle für alpines Gelände und Klettersteige
+ zuverlässige climbing zone
+ Neubesohlung möglich
+ Gewicht: ~ 1,5kg
+ Preis: um die 300 EUR
+ die Faaaahaaarbe (für Männer gibt es das Modell in Adrenalin-Rot und Smoothie-Hellgrün)

Vielen Dank an meinen Partner LOWA, der mir die Bergstiefel zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist und bleibt natürlich wie immer meine eigene.

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