BANFF 2013 – Speck gibt es erst wieder zu Weihnachten

Gestern war ich das erste Mal auf der BANFF Mountain Film Festival World Tour. Als schöner Standort bot sich uns Aachen an, nicht ganz meine Homezone, aber immer noch nah genug dran, um mir diese Filmtour nicht entgehen zu lassen.
Im Gegensatz zur EOFT, die ich bis dato nur kannte, bot sich die BANFF in einem etwas bescheideneren Outfit und einem günstigeren Eintritt (10€ mit Globi-Card). Keine riesigen Banner, ein kleiner Ticketstand am Eingang und zwei Promotionstände vor dem Kinosaal. Eigentlich interessierte sich im Kino selbst niemand für die seltsamen Leute in ihren Outdoor-Klamotten. Der Kinosaal war trotz dieser ruhigeren Atmosphäre rappelvoll. Es konnte losgehen.
Die Filme der BANFF 2013
Zwei der Filme waren etwas artifizieller Art: der 4-minütige Film „Moonwalk“ und „Mountains in Motion: The Canadian Rockies“ (10 Minuten). Im ersten ging es um’s Highlining vor einem atemberaubenden Vollmond. Der Film brauchte nur diese eine Einstellung, um seine Wirkung zu entfalten.
Die Rockies zeigten sich im zweiten Film in wahnwitzig vielen Timelapse-Aufnahmen. Ein wahres Farbenspiel an purer Natur. Egal ob Wasser, Eis, Regen oder sternenklare Nächte, Sonnenschein, Mondnächte oder Polarlichter, dieser Film überzeugt mit seinen Einstellungen. Allein die Musik ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Strength in Numbers“ und „Viva la vie“ sind zwei Filme, die mehr oder weniger entspannt einmal über’s Mountainbiken und einmal über’s Klettern berichten. Schnelle Bilder, gute Musik gibt es bei „Strenght in Numbers“. Mit super Slow-Mo-Effekten gehen einem die Jumps der Biker echt unter die Haut. Etwas langsamer, dafür aber mit schönen Panoramabildern kommt „Viva la vie“ daher – Klettern in der Schlucht von Verdon. Eine neue Höhle, eine neue Bigwall. Erinnerungen an eine wunderschöne Frau. Diese Schlucht bietet immer wieder Platz für Neuentdeckungen, die wunderbar schweißtreibend sind.
The Last of the Great Unknown“ und „The Gimp Monkeys“ sind zwei Filme mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten. Aber beide sind auf Platz 2 meiner Favoritenhitliste. „The Last of the Great Unknown“ schildert das Canyoning durch den Grand Canyon. Die Crew macht dies aber verantwortungsbewusster als erwartet. Der Film braucht auch nicht mehr Action, als die Bilder ihm bieten. Wunderschön fließende Felsen rahmen die so anstrengende und nervenaufreibende Tour. „The Gimp Monkeys“ fasziniert nicht so sehr durch seine extraordinären Bilder, aber durch die Story. Drei leidenschaftliche Kletterer am El Capitan. Zwei mit je einer Beinprothese, einer mit einer Armprothese – meist aber lieber ohne. Geht besser, meint er.
Und das Highlight der BANFF war der dreifache Preisträger beim BANFF: „Crossing the Ice“. Zwei Aussis auf dem Weg zum Südpol, ganz ohne fremde Hilfe. Das erste Mal auf Skiern standen sie ein paar Monate vor der Expedition. Aber ihr Ziel war gesetzt. Einmal zum Südpol und zurück, koste es, was es wolle. Über zwei Monate liefen sie Tag für Tag durch das endlose Weiß. Damit verbunden waren Blasen, Erfrierungen am Oberschenkel, Eiterblasen und starke Essensrationierungen. Aber gerade dann die schönen Momente haben das Publikum in Aachen berührt: Weihnachten im Eis und ein unbezahlbares Geschenk, wenn draußen der Blizzard fegt.
Axel von der outdoorseite war auch in Aachen. Leider haben wir uns nicht getroffen. Aber sein Bericht steht auch schon online: Banff Mountain Film Festival World Tour 2013

2 Kommentare zu “BANFF 2013 – Speck gibt es erst wieder zu Weihnachten

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