Keine Winterzeit für den Aria Storm Parka (OR)

Klingt das nicht gut?
Ein warmer Daunenparka für kaltes Winterwetter mit leicht femininem Schnitt, in sich selbst verstaubar, mit abnehmbarer Kapuze,
dazu wind- und regendicht. Genau das richtige für das kommende usselige Wetter, sagte ich mir.
Dass es bei den Bergfreundenfür diesen Parka nur eine und zwar negative Bewertung gibt, hat mich nicht weiter gestört. So etwas ist ja noch nicht aussagekräftig!

Der Kritikpunkt war, dass dieser Parka stark Federn verlieren würde. „Aaach, das ist bestimmt nur bei diesem einen so“, dachte ich mir und schon flatterte der Storm Parka bei mir zur Haustür herein.

Erstes Einkuscheln
Der erste Eindruck war ein guter. Der Mantel war, anders als erwartet, nicht uni schwarz, sondern schwarz-meliert, also mit etwas Struktur im Stoff. Das lässt ihn nicht so steif aussehen, wie es bei schwarz häufig der Fall ist. Ich bin direkt einmal reingeschlüpft und habe es mir in den 650 cuin Bauschkraft gemütlich gemacht. Bei meiner Größe von 1,65 m ist die Länge in XS genau richtig für mich, die Ärmel passen auch super und die Kapuze ist schön groß, sodass auch mein Lockenkopf gut drunter passt. Die angekündigten elastischen Ärmelbündchen sind zwar leider nicht so elastisch, wie ich es mir gewünscht hätte, aber das ist kein Mangel, der wirklich negativ aufgefallen wäre.
Der Schnitt des Aria Storm Parkas ist leicht tailliert und ich fühle mich darin mal nicht wie ein Michelin-Männchen, obwohl ich bei Daune recht schnell so empfinde. Ich habe mich auf den Praxistest des Parkas richtig gefreut. Das Wetter wurde dann erfreulicherweise auch endlich knackig kalt.
Wenn Winterparka, dann nur in Südlichen Gefilden
Das erste Mal trug ich den Parka, als es ca. 5°C frisch war. Von der Macht der Daunen und dem 75D Pertex Shield überzeugt, freute ich mich auf eine winterlich warme Geocaching-Tour.
Und was soll ich sagen?
Vom Pertex Shield bin ich immer noch überzeugt – es kamen weder Schnee noch Wind durch, das Klima im Parka war soweit angenehm… nur leider etwas kühl.
Nach dem ersten Tragen stellte ich dann fest, dass wohl auch leider mein Modell Federn lässt, durch den Stoff hindurch. Aber ich ließ mich nicht entmutigen, denn vielleicht muss er sich erst ein wenig „ausfedern“. Bis zum vierten Mal Tragen habe ich es Euch dokumentiert.

Feder über Feder
Die Wärmeleistung des Mantels ist leider wirklich nicht so, wie ich erhofft hatte und wie die Produktbeschreibung bei Outdoor Research mich hat hoffen lassen. Der Name ist Programm: Storm Parka. Wind und  Regen hält der Parka gut ab, sein Wohlfühlklima erreiche ich mit ihm aber erst bei etwa 12°C. Und auch jetzt, nach dem x-ten Mal tragen, verliert er leider immer noch Federn – dadurch wird die Wärmeleistung auch nicht besser und meine Motivation ihn zu tragen, sinkt mit jeder verlorenen Feder.
Die Funktion, dass er sich in sich selbst verstauen lassen soll, war ja einer der Gründe, warum ich den Parka so interessant fand. Im Test zeigte sich dann aber, dass die Jackentasche etwas zu klein ist für den gesamten Parka – ich kam beim Einpackversuch an eine Grenze, an der ich mich nicht getraut habe, weiter zu stopfen, aus Angst, die Nähte zum Platzen zu bringen.
Zerknirschende Erkenntnis
Mit ca. 600g Gewicht, Pertex Shield und den guten Ideen, die der Parka in sich trägt, möchte ich ihn nicht gänzlich abwerten, doch scheint mir das Gesamtkonzept noch nicht ausgefeilt zu sein. Und das allergrößte Ärgernis ist, dass er einfach nicht aufhört zu federn. Ich möchte den Parka nicht tragen, wenn ich weiß, dass ich ihn in Gesellschaft ablegen werde – da schaut man als gerupftes Huhn blöd aus der Wäsche.

Ich habe mit Outdoor Research auch schon sehr gute Erfahrungen gemacht, als ich die Helium II getestet habe. Auch Jens vom hiking-blog hat gute Erfahrungen mit OR gemacht, in diesem Fall mit dem Paladin Jacket. Ich glaube wirklich, dass es hier an diesem einen Produkt mangelt und solche Produktionsfehler dringend beseitigt werden müssen, wollen die Verantwortlichen nicht geteert und gefedert werden.

 

4 Kommentare zu “Keine Winterzeit für den Aria Storm Parka (OR)

  1. Hallo Corinna,
    Danke für Deinen Bericht. Ich trug mich dieses Jahr auch mit dem Gedanken eine Daunenjacke zu erstehen. Ich habe mir u.a. die Aria von OR bestellt.
    Mir ist positiv aufgefallen, dass eine XL endlich mal nicht spack an den Hüften war und die Ärmellänge stimmte. Der restliche Schnitt war vergleichweise weit und auch die Ärmel selbst boten zu viel Platz.
    Das von Dir beschriebene Problem hat mich dazu veranlaßt, die Jacke sehr kritisch zu untersuchen.
    Ich denke, der reduzierte Preis geht in Ordnung, aber nicht für den Normalpreis.
    Ich habe die Jacke wieder zurückgeschickt und mich doch wieder gegen eine Daunenjacke entschieden, weil mein Haglöfs Barrier Q hood bzw. meine Arcteryx Atom Lt Modell doch treue Dienste leisten.

    Vielen Dank für Deinen Bericht, der mir eine große Hilfe war.

    1. Hey Antje,

      ich freue mich, dass ich Dir helfen konnte.
      Ich fand den Mantel auch einfach bequem und gemütlich. Aber als er sich in der Praxis dann als so unzufriedenstellend herausstellte, war ich doch etwas enttäuscht. Sehr schade!
      Irgendwann will ich nochmal eine Daunenjacke haben, denn das ist einfach das allerwärmste Material! :D

      Liebe Grüße,
      Corinna

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